Teuchern

Kirche in Teuchern. Foto: Thomas Müller
Kirche in Teuchern. Foto: Thomas Müller

Teuchern, eine Kleinstadt zwischen Weißenfels und Zeitz, im Landkreis Weißenfels, zählt gegenwärtig ca. 9300 Einwohner.

Durch den Zusammenschluss der Orte Deuben, Gröben, Gröbitz, Krauschwitz, Nessa Prittitz, Teuchern und Trebnitz endstand 2011 die Einheitsgemeinde Stadt-Teuchern.

 

Nachweislich wurde Teuchern schon weit vor Christi Geburt durch die Bandkeramiker besiedelt. 1480 erhielt Teuchern das Stadtrecht. Das damit verbundene Marktrecht ist heute wieder wirksam und lockt viele Händler und Besucher zu den traditionellen Markttagen sowie zum Parkfest am letzten Wochenende im August in den in der Innenstadt gelegenen Stadtpark. Blickpunkte der Stadt sind der neu gestaltete Marktplatz mit Rathaus, Ratskeller und Marktbrunnen.

 

Die Geschichte des Rittergutsschlosses reicht weit zurück. Gegen 1112 als Sumpfburg errichtet, entstand später ein Wasserschloß mit Zugbrücke und Wassergraben. 1712 wurde an dieser Stelle das Rittergutsschloß gebaut, in welchem ab 1951 das Landambulatorium untergebracht war. Heute praktizieren in diesem wunderschön gelegenen Ärztehaus eine Zahnärztin und zwei Praktische Ärzte. Der zum ehemaligen Schloß gehörende Park mit seinem alten und teilweise recht seltenen Baumbestand dient nicht nur der Erholung, er wird auch genutzt, wenn es heißt: Teuchern feiert! Zum alljährlichen Parkfest finden sich dann eine Vielzahl bekannter Künstler, Schausteller und Besucher ein.

Auf dem Glockenberg in Teuchern befindet sich die evangelisch-lutherische Kirche des Heiligen Georg. 1610/1612 in ihrer jetzigen Form gebaut, kann sie einige Besonderheiten aufweisen. So zählen die im Stil der Spätrenaissance erbaute Herrschaftsempore und der achtseitige Taufstein aus dem Jahre 1542 genauso zu den Schätzen der Kirche wie die sechs Bünauschen Grabsteine, die an der Südwand des Kirchenschiffes angebracht sind und Mitglieder der ehemaligen Rittergutsfamilie darstellen. Die Glocken der Kirche befinden sich nicht, wie allgemein üblich, im Kirchturm, sondern in einem höher gelegenen Glockenhaus. Die Heilig-Kreuz-Kirche der katholischen Glaubensgemeinschaft befindet sich im Steinweg. Sie wurde 1993 neu erbaut und erhielt somit eine moderne Prägung.

 

Die Kleinstadt Teuchern spielte gegen Ende des 17. Jahrhunderts eine für das Musikleben erstaunliche Rolle. An diesem Ort kamen drei bedeutende Komponisten aus der Zeit von Bach, Händel und Telemann zur Welt: Christian Schieferdecker, Johann David Heinichen und Reinhard Keiser. Letzterer, der wohl bekannteste Sohn Teucherns, wurde 1674 geboren und erlangte als Hauptkomponist an der renommierten Hamburger Gänsemarktoper Weltruhm.

 Der Marktplatz von Teuchern erhielt im Zuge der Altstadtsanierung ein neues Gesicht. Verschiedene Häuser in diesem Bereich wurden bereits saniert und strahlen in neuem Glanz. Der Springbrunnen und der neu gestaltete Pavillon tragen dazu bei, daß sich die Bürger von Teuchern auf ihrem Marktplatz wohl fühlen. Am 13. November 1828 wurde das heutige Wappen der Stadt am Ratskeller angebracht. Es enthält den Wahlspruch „Vincat veritas atque justitia" (Wahrheit siege, Gerechtigkeit gelte).

 

In Teuchern entstand ein neues Wohngebiet, „Das Mittelfeld", das mit ca. 70 Eigenheimen bebaut wurde. Außerdem gibt es in Teuchern ca. 80 Handwerks- und Gewerbebetriebe. In stiller ländlicher Umgebung, unweit von Teuchern, liegt das Wasserschloß Bonau. Bekanntester Gast auf Schloß Bonau war übrigens der Dichter Christian Fürchtegott Gellert. Er weilte in den Jahren 1757-1764 des öfteren zu ausgedehnten Aufenthalten und zur Genesung als Gast bei der Familie des sächsischen Kammerherrn von Zedtwitz.